Samstag, 2. Februar 2019

Wennerzitt ess doa/ Winterzeit



Schnier un Iss eh fern un noah,
de kahle Wennerzitt ess doa.
De Noas ess roart, de Hänn sinn doot,
de Föße kalt, e Stiiwweln schwer,
so läufst du op dr Stroaß ömher.
Geahrst du net langsam, Schreet for Schrett,
Leijst du ald e dr Stroaßemett.

Dat kömmt dr langsam e dn Sinn,
doch baal ald schlerreerst du doahin.
A dr Naas gefroarne Trobbe,
de Hänn en de Mandeldäsche stoppe.
De Weld rengsömm nur Wiss e Wiss
un alles flüsternd, wahne leis.

Joa, ett friert un schneijt - alles ess em Wennderkleid.
Bis op de Knoche issekalt,
Siss’de doa dn noahe Wald.
Häddi Richtung mossde go,
Baal det Dorf, det Huss sind noah.

Doa, doa hin e minn Zuhuss,
stappe wierer ohn Verdruss.
Doa nur well ech hin,
weil ech doa geborje sinn.
Häst am warme Orrwe daa gesesse,
Ess all dat ann’re schwinn vergesse.

Original „Schnee und Eis - ist Winterzeit“1930er-Jahre: Ewald Weller†, bearbeitet (1990er), in Siegerländer Platt übertragen (2019) Georg Hainer

Winterzeit ist da

Schnee und Eis in fern und nah,
die kalte Winterzeit ist da.
Die Nase rot, die Hände tot,
die Füße kalt, in Stiefeln schwer,
so läufst du auf der Straß umher.
Gehst du nicht langsam, Schritt für Schritt,
liegst du schon in der Straßenmitt'
.
Langsam kommt das in den Sinn,
doch schon schlitterst du dahin.
An der Nas gefrorne Tropfen,
Hände in die Manteltaschen stopfen,
die Welt ringsum nur Weiß in Weiß
und alles flüsternd, ganz, ganz leis.

Ja, es friert und schneit – ist Winterzeit.
Bis auf die Knochen eisekalt,
erspähst du dann den nahen Wald.
Hiese Richtung musst du gehen,
kannst bald das Dorf, das Haus schon sehen.

Dort, dort hin in mein Zuhause,
stapfe weiter ohne Pause,
Dorten, da nur will ich hin,
weil ich dort geborgen bin.
Hast du am warmen Ofen dann gesessen,
ist alles andre bald vergessen.

Original „Schnee und Eis - ist Winterzeit“ 1930er-Jahre: Ewald Weller†, bearbeitet 1990er Georg Hainer

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